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Wandern im Oberen Mittelrheintal

  • Romea
  • 22. Sept. 2016
  • 3 Min. Lesezeit

Drei Tage war ich in der letzten Woche wandern. Von Koblenz bis zur Loreley bei Sankt Goarshausen, immer den Rheinsteig entlang. Montag ging es los, Mittwoch Abend war ich wieder zurück. Meine letzte Wandererfahrung in Kroatien ist nun schon fast ein Jahr her und war zwar wunderschön, aber nur mäßig erfolgreich (meinen Zehen sieht man jetzt noch an wo die Blasen waren), demnach war ich also ziemlich gespannt wie es so werden würde. Auf der Website vom Rheinsteig kann man sich die jeweiligen zu laufenden Etappen genau ansehen. Von Koblenz bis zur Loreley bzw. bis nach Sankt Goarshausen sind es fünf Etappen, insgesamt ungefährt 63 Kilometer und einige Höhenmeter. Der Plan war, am Montag die ersten beiden Etappen zu laufen, am Dienstag die nächsten Beiden und am Mittwoch die Letzte. Die Seite vom Rheinsteig war eigentlich die einzige Vorbereitung die wir trafen, Unterkünfte wurden spontan gesucht. Ich legte mir für fast 40 Euro zwei Paar Wandersocken zu, mit denen meine Joggingschuhe wenigstens so halb zu Wanderschuhen wurden und mein mittelgroßer Kroatienrucksack (mit Hüft- und Brustriemen!!!) wurde aus dem Keller geholt. Dort rein musste dank des heißen Wetters nicht viel Kleidung, aber viel Wasser. Ungefähr 5 Kilo hatte der Rucksack vielleicht, T-Shirts und Soclen konnten abends ausgewaschen werden und am nächsten Tag trocknen während das andere Paar zum Einsatz kam, ein kleines Handtuch, Zahnbürste, Zahnpasta... Aber von vorne.

Montag:

Da wir unbedingt Seilbahn fahren wollten fuhren wir mit der Seilbahn hoch zur Burg Ehrenbreitstein und wollten von dort aus losstarten. Dass es irgendwie nicht so richtig von dort losging merkten wir erst als wir dort waren und mogelten uns dann mit Google Maps irgendwie zum Braubach und starteten unsere Rheinsteig Wanderung irgendwo auf der ersten Etappe im Wald. Die Rupertsklamm war unser Highlight des ersten Tages, danach verliefen wir uns nämlich prompt und endeten auf der Landstraße zwischen Niederlahnstein und Braubach, die man nun wirklich nicht als schön bezeichnen kann. Demnach waren wir dann doch ziemlich früh in Braubach, überlegten noch kurz eine weitere Etappe zu laufen, entschieden uns dann aber doch in Braubach einzukehren. Das Städtchen ist super süß und wir haben einfach eine perfekte Übernachtungsmöglichkeit gefunden - die komfortable Absteige. Allein der Name hat uns schon total angesprochen, dann war das Haus aber auch noch so süß und individuell, die Besitzerin so nett, dass es um uns geschehen war. Für 65 Euro inklusive Frühstück buchten wir uns ein.

Dienstag: Nach einem ausgiebigen und extrem leckeren Frühstück brachen wir auf. Ich hatte schon Muskelkater im Hintern und wie erwartet schmerzende Schienbeine, wie immer, wenn ich viel laufe, aber wir waren noch ziemlich gut drauf und fit. Auf der Etappe Braubach - Kamp Bornhofen verliefen wir uns irgendwo auf halber Strecke, fanden dann auf den Rheinsteig zurück irgendwo auf der Etappe Kamp Bornhofen - Kestert und landeten schlussendlich doch wieder in Kamp Bornhofen und liefen von dort aus, wieder an der Landstraße, nach Kestert. Die Aussichten auf den Rhein waren spektakulär und wunderschön, allerdings war die Laune dann doch ganz schön im Keller, 8 Stunden laufen ohne größere Pause und dann noch nicht mal richtig laufen ist nicht förderlich für die Stimmung. In Kestert fanden wir aber zum Glück wieder eine schöne Unterkunft, das Hotel Goldener Stern, direkt am Rhein, wo wir für 85 Euro inklusive Frühstück mit Blick auf den Rhein nächtigten.

Mittwoch: Mittwoch nahmen wir uns fest vor uns diesmal nicht zu verlaufen und - Überraschung, es klappte sogar. Von Kestert bis Sankt Goarshausen kamen wir ohne größere Debakel, die Aussicht war mal wieder wunderschön, allerdings diesmal nicht ganz so schattig, bei 31 Grad wurde es dann schon mal sehr heiß und wir fahren froh, wie immer 4,5 Liter Wasser dabei zu haben.

Nachmittags kamen wir dann an der Loreley an, zufrieden, ein bisschen k.o. und ein bisschen stolz. Zurück nach Koblenz ging es für 13 Euro pro Person mit dem Goethe Raddampfer, viel schöner als Bahn fahren und wahrscheinlich auch sehr viel günstiger.

Fazit - ca. 73 Kilometer und 2000 Höhenmeter - Der Rheinsteig war anstrenger als erwartet aber ziemlich schön. Allerdings sind die Wege teilweise echt schlecht oder verwirrend ausgeschildert, ohne genaue Wanderkarte kann man sich schon leicht mal verlaufen. In der Hochsaison, Ferien und Wochenenden sollte man außerdem wahrscheinlich Zimmer reservieren, da das Zimmerangebot in den Städten entlang des Rheinsteigs doch recht beschränkt ist. Gepäcktechnisch haben wir alles richtig gemacht. Je leichter das Gepäck desto besser, ist ja klar - und unsere ca. 5 Kilo Rucksäcke waren vollkommen in ordnung und das Gepäck ausreichend.

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