Home is where my heart is... -oder!?
- Romea und Marc
- 26. Nov. 2012
- 3 Min. Lesezeit
Heute, dem 26. November, genau vor drei Monaten hatten wir wieder deutschen Staatsboden unter den Füßen! Ein letztes Mal die 20kg Backpacks auf den Rücken geschnallt und dann voller Vorfreude durch's Gate. Ihr müsst euch vorstellen, wir haben unsere Lieben seit 10 Monaten nicht mehr "live" gesehen, in die Arme schließen können... Und nun das Aufeinandertreffen! Nachdem Romea schon nach der Passkontrolle und der typisch deutschen Unfreundlichkeit den Tränen nahe war, galt es nun willkommen geheißen zu werden. In dem Moment, als sich die Gate Tür öffnete, kann man sich das Ganze in meinem Kopf ungefähr wie eine unterirdische, schalldichte Lagerhalle für Feuerwerkskörper vorstellen, in die man einfach mal ein angezündetes Streichholz reinwirft und alles hochgehen lässt. Riesenkrawall und Feuerwerk voller Chaos und sämtliche Farben verschleiert in Rauch von innen, aber praktisch unbemerkt und völlig ruhig von außen. Ich glaube ich habe in dem Moment, wo meine Familie in meinen Tunnelblickkegel auf der Suche nach vertrauten Gesichtern trat, einfach alles gefühlt, was die Emotionspalette so zu bieten hat! -Ich war so unglaublich glücklich! Alles ging so schnell und lief wie ein Kurzfilm im Zeitraffer an einem Selbst vorbei. Und nun sitze ich hier in meinem Zimmer im Studentenwohnheim und denke an die Zeit zurück. Nach der Ankunft wollte man erstmal alle wieder sehen, hatte noch Zeit, bevor es mit der Uni losgehen sollte und alles war noch so frisch und neu -selbst das Altvertraute und Bekannte machte einen aufregenden Eindruck. Brunch hier, Kaffee da, Innenstadt hier, Altstadt da, Essen gehen da und und und... Immer was anderes. Man wollte erstmal Abstand von all' den Auslandserfahrungen nehmen und nun sein zu Hause mit allem, was dazu gehört, in sich aufsaugen und genießen. Doch die Zeit bleibt ja bekanntlich nicht stehen. Vor etwa einer Woche hatte ich tatsächlich das erste Mal nach unserer Auslandszeit wieder Fernweh. Jetzt noch einmal in den Tag hineinleben, ins gleißende Sonnenlicht blicken und mit dem Van die endlos langen Straßen entlang der Küsten und Klippen fahren.

Aber das wird in den nächsten Monaten erst einmal nicht passieren. Aber offen ist alles. Unser 2nd Work and Holidy Visa hätten wir gesichtert und die Welt hat ja auch noch viele, viele andere tolle Orte zu bieten. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen oder in einem halben Jahr. Aber das Reisefieber packt einen dann doch irgendwann wieder so stark, dass man raus in die Welt muss. Europa Tour, Indien Rundreise, Südamerika Trip, Island Erkundung und was es nicht alles gibt! Ich würde es immer wieder machen und kann nur jedem ans Herz legen, den Schritt ins Ausland, für was und wohin auch immer, zu wagen. Man hat noch genug Zeit, sich auf das wahre Leben vorzubereiten und zu arbeiten. Und ein Jahr, was macht das schon für einen Unterschied! Diese Erfahrungen kann euch niemand nehmen! Heute studiert Romea Business Psychology in Düsseldorf und ich Psychologie in Münster. Was die fernere Zukunft bringt, werden wir sehen. Gewiss jedoch -wie jedes Jahr- erstmal Weihnachten -diesmal ohne Strand und Sonne, aber mit frostigen Tagen, Glühwein und vielleicht sogar Schnee. Hinter uns haben wir 10 aufregende Monate in 4 verschiedene Ländern mit einer Unzahl an lustigen, interessanten und tollen Bekanntschaften -alten wie neuen- und eine noch größere Zahl an atemberaubender Momente. Ich hätte mir dieses Zeit nicht mit vielen Personen an meiner Seite vorstellen können und mit noch weniger oder keiner hätte ich letztendlich so verträglich und glücklich -wieder heimgekehrt- am Frankfurter Flughafen gestanden. In einer Sache unterliegt die Mathematik der Realität: Geteiltes Leid ist halbes Leid, doch, so teil man Glück, verdoppelt es sich! Danke für's Ertragen meiner Macken, Miterleben all' dieser Einzigartigkeiten, Durchstehen all' dieser Abenteuer und das Staunen über die schönen Flecken unserer Erde. Danke für diese unbeschreibliche Zeit, Romea!
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