top of page

EK056 Dubai

  • Marc
  • 27. Feb. 2016
  • 2 Min. Lesezeit

Dann lief doch alles zu reibungslos und ich schien wohl einfach zu pünktlich für eine solche Situation zu sein, als dass jetzt alles gutgehen würde. Nach langem Hin und Her und vor allem Rein und Raus aus dem riesigen Airbus A380 wurde nach einigen Stunden Warten schließlich mein Flug annuliert. Ich war ziemlich entspannt, da ich keinen Termin für einen neuen Job in Shanghai oder einen straffen Zeitplan mit dem Kreuzfahrtschiff ab Singapur hatte wie manch anderer hatte. Mit dem Taxi ging es am Abend dann wieder nach Hause -Emirates zahlt! Für viele andere ging es in ein Hotel, was sich auch als kleine Schwierigkeit herausstellte, da zurzeit Messe in Düsseldorf war. Die nächste Meisterleistung vollbrachte die arabische Fluggesellschaft mit den unzähligen Umbuchungen der Anschlussflüge für jeden Einzelnen im Laufe des Abends und der Nacht. Ob irgendwo nach Afrika, nach Shanghai, zum Kreuzfahrtschiff in Singapur, Bangkok, Kochi oder Delhi -wie bei mir-, jeder sollte sein Endziel erreichen. Die durch die Umbuchung nur zwei statt der ursprünglichen vier Stunden Aufenthalt meisterte ich erstaunlicherweise entspannt und ohne nötiges Sprinten. Der Flughafen ist ein massives Riesengebilde mit Blingbling, Indoorwasserfällen, verspiegelten Säulen, Zügen zwischen den Terminals und Aufzügen größer als mein Zimmer. Aber für ein tieferes Staunen würde während meines Stoppovers auf dem Rückflug noch genug Zeit bleiben. Am Gate angekommen fühlte ich mich als einziger Europäer das erste Mal einer Minderheit zugehörig. Ein seltenes Gefühl und irgendwie total aufregend!! Neben dem einem schwebenden Mehrfamilienhaus anmutenden Airbus A380 glich die vergleichsweise winzige Maschine nach Indien eher einem klapprigen Papierflieger, den ein 3-Jähriger mit letzter Kraft senkrecht Richtung Wohnzimmerdecke schleuderte. Nichtsdestotrotz erreichten wir die 16 Mio Metropole Delhi nach anstrengenden 3 Stunden um 4 Uhr morgens Ortszeit. Mit dem Visum schien alles in Ordnung, sodass ich zügig auf dem Weg zur Metro Richtung New Delhi Railway Station war. Nachdem ich einen wirklich hartnäckigen Typen abwimmeln konnte, nicht lieber den Bus seiner Freunde oder gleich ein Taxi zu nehmen, weil die Metro angeblich noch gar nicht fahre, kam ich gegen 6 im noch finsteren Neu-Delhi an. Die Straßenlichter sollten trotz Dunkelheit reichen, um die Kulturfaust merklich und mit voller Wucht auf mein gejetlagtes Bewusstsein einschlagen zu lassen. Ein emotionales Supertief würde das momentane Erleichterungs-"Cool, ich bin gut und endlich angekommen"-Hoch sehr bald ablösen. Und die eigentliche Katastrophe sollte in wenigen Minuten ihren Lauf nehmen... Dazu später mehr. Nur so viel vorweg: Es geht mir gut. Die allseits empfohlene "eine-Nacht-drüber-schlafen" wirkt. Ich sitze gerade in einem Café und gönne mir eine kleine Auszeit vom indischen Großstadttrubel. Mein Blick ist auf 10-15 Greifvögel (die sind so groß, dass ich fast glaube, dass es Adler sind) gerichtet, die sich alle samt zwischen bestimmt 100 Tauben auf irgendeinen Straßenabfall auf der Hauptstraße stürzen. Welcome to India.

Commenti


Empfohlene Einträge
Aktuelle Einträge
Nach Stichwort suchen
Folgen
  • Facebook Classic
  • Twitter Classic
  • Google Classic
bottom of page